Einen Bruchteil der eigenen Existenz fassen

Vom 06. Juli bis 12. Oktober 2025 lädt das Museum Lothar Fischer in Neumarkt zu seiner neuen Wechselausstellung „Ingrid Hartlieb – Holz ist mein Werkstoff“ ein. 

Ingrid Hartlieb, 1944 im tschechischen Reichenberg geboren, zählt in Deutschland zu den kraftvollsten Bildhauerinnen ihrer Generation. Im Nachgang zu ihrem 80. Geburtstag würdigt das Museum mit rund 50 Arbeiten ihr Werk. Hartliebs großformatige, von besonderer Ruhe und Kraft zeugende Skulpturen sind aus unterschiedlichen Holzarten in Form von Brettern, Bohlen, Balken und Kanthölzern zusammengeschichtet, verzahnt, verleimt, teils verschraubt und mit der Kettensäge bearbeitet. Im Anschluss versieht sie ihre Werke mit einer Patina aus Wachs, Beize, Pigment und Firnis. 

Formal sind die Kunstwerke gegenständlich, thematisch umkreisen sie Kategorien wie Verletzlichkeit, Angst, Schutzbedürftigkeit oder Zweifel. Ingrid Hartlieb selbst beschreibt ihr Schaffen als einen „Versuch, den Bruchteil der eigenen Existenz zu fassen.“ Die in Stuttgart lebende Künstlerin arbeitet in einer riesigen Werkhalle, wuchtet Holzklötze, fährt Gabelstapler und wirft die Kettensäge an (www.museum-lothar-fischer.de).