Museum Lothar Fischer feiert 20. Geburtstag
Lothar Fischer (1933 – 2004), der in Neumarkt seine Kindheit und Jugend verlebte, zählt zu den wichtigsten deutschen Bildhauern der Nachkriegszeit. Seine figurative Plastik in unverwechselbarer Formensprache konzentriert sich auf den elementaren künstlerischen Gestaltungsprozess. Im Juni 2004 – tragischerweise wenige Tage nach Fischers Tod – wurde in Neumarkt das Museum Lothar Fischer eröffnet, an dessen Konzeption und Gestaltung der Künstler noch selbst mitgearbeitet hatte.
Es zeigt auf einer Ausstellungsfläche von rund 535 Quadratmetern ausgewählte Exponate aus dem rund 450 Plastiken umfassenden Museumsbestand, darunter das Betonrelief „Wagenlenker“ (1962), Fischers Selbstporträt von 1955 und die von ihm eigens für den Museumsbau geschaffene Gips/Styropor-Plastik „Hohe Eva“. Von Anbeginn begeisterten in dem auch architektonisch spektakulären Museum aber auch die regelmäßigen Wechselausstellungen.
Die Jubiläumsausstellung „Sammeln!“ (bis 16. Februar 2025) nimmt erstmals die private Sammeltätigkeit des Bildhauers und seiner Frau Christel Fischer (*1934) in den Fokus. Neben seiner eigenen künstlerischen Tätigkeit interessierten Lothar Fischer vornehmlich Arbeiten befreundeter Kunstschaffender sowie Zeugnisse anderer Kulturen. Die meisten Stücke kamen als Geschenke oder im Tausch zu Fischers. Über viele Jahrzehnte gelang es dem Ehepaar, eine Sammlung figürlicher Kunst der 1960er bis 2000er Jahre sowie außereuropäischer Objekte zusammenzutragen. Anhand von Fotografien wird ein Eindruck vermittelt, wie Lothar und Christel Fischer in München und Berlin mit ihrer persönlichen Künstler-Sammlung lebten bzw. leben.
Parallel zur Jubiläumsschau zeigt das Museum derzeit die Sonderausstellung „Claudia Mann. Lothar-Fischer-Preis 2023“ (bis 20. Oktober). Als Geburtstagsgeschenk ermöglicht der Verein der Freunde des Museums Lothar Fischer bis 8. September allen Kunstinteressierten kostenlosen Museumseintritt.