03 Bayerbach - Kößlarn - Malching
Schwer
Als Ausgangspunkt empfehlen wir die Ortsmitte von Bayerbach, wo wir mit der Pfarrkirche St. Petrus auch gleich eine Attraktion vorfinden. Grundsätzlich kann der Einstieg an jedem beliebigen Punkt der Route erfolgen.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Botanische Highlights / Faunistische Highlights
Wegebeschaffenheit
Beschreibung
Wir starten in der Ortsmitte Bayerbach und bewegen uns Richtung Langwinkler Straße, die wir aber gleich wieder verlassen, um der Sieghartinger Straße zu folgen. Unser Weg verläuft parallel zum Bayerbach, bis wir Siegharting erreichen. Rechts finden wir einen wunderschönen Rottaler Vierseithof vor. Der Blick fällt schnell auf die kleine, aber schmucke Hofkapelle. Wir biegen rechts ab und nach dem nächsten Hof Wagenöder geht es links weiter, um noch vor Niedergruber wieder rechts abzubiegen, vorbei an Holzer und entlang dem Waldstück - bis ganz nach oben. Dabei passieren wir das Steinberger Kreuz, das 2021 in Erinnerung an Corona aufgestellt wurde. Die Ausblicke werden Meter für Meter schöner. Wir fahren weiter nach Fuchsöd, wo wir scharf links abbiegen und nach kurzer Zeit wieder rechts abzweigen, um nach Ebertsöd zu kommen. Bei Krumpendobl angekommen, geht es auf der PA68 weiter. In Griesingsreith gibt es eine Dorfkapelle, die der heiligen Ursula gewidmet ist. Sie ist neugotisch gehalten und entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Nächstes Ziel ist Kößlarn. Die mächtige Wehrkirche weist uns den Weg. Es ist die einzig vollständig erhaltene Wehrkirche Altbayerns. Baumeister war 1461 bis 1480 Michael Sallinger und ab 1481 Hans Wechselberger. Die Kirche ist von einem festgefügten Mauergürtel umgeben, zu dem zwei Tore sowie das Pfarr-, Mesner- und Benefiziatenhaus gehören. Sie wird von einem 1509 errichteten, 50 Meter hohen Turm überragt, der 1730 eine Kuppel erhielt. Das Kirchenschiff ist im Wesentlichen ein Werk der Spätgotik, die Seitenschiffe kamen 1897 dazu. Ein besonderes Prunkstück der Kößlarner Kirche ist die gotische Silbermadonna von Balthasar Waltenberger aus dem Jahr 1488. Sie befindet sich in einem eigenen Votivraum. Es gibt noch viel zu sehen in dem Marktflecken. Jüngstes Highlight ist der vom Malchinger Künstler Dominik Denlg (*1954) geschaffene Bronze-Eber, der nun den Marktplatz ziert. An Wallner vorbei, erwartet uns bei Rottmaier ein schöner Aussichtspunkt, ebenso wie etwas später bei Kohlleiten. Nächste Wegmarke ist die Kapelle Viehhausen. Sie gehört bereits zur Gemeinde Ering. Der quadratische Bau besitzt ein Zeltdach und ist um das Jahr 1800 entstanden. Wir fahren an Veitlhub vorbei und bleiben auf dem Weg, bis wir Lippeck erreichen. Wieder geht es durch den Wald und durch eine herrliche Landschaft. Im Forst stoßen wir auf die PA69, die wir aber gleich wieder verlassen. Nach einiger Zeit haben wir bei Schmidlehner wieder „freie Sicht“. Das gilt insbesondere, wenn wir in den Bereich von Grub bei Sankt Anna kommen. Es ist, als würde man eine Schlucht durchqueren. Der Weg liegt teilweise sehr tief, aus dem Wegrand schauen armdicke Wurzeln hervor. Sehenswert ist Sankt Anna. Von außen wirkt die Kirche klein und bescheiden. Umso überraschender ist es, wenn man den spätgotischen Raum mit dem reich verschlungenen Netzgewölbe erblickt. Vielleicht war es auch das Gefühl, das der junge Hans Birndorfer hatte, als er von Parzham hierher pilgerte und seinen Entschluss fasste, ins St. Annakloster nach Altötting einzutreten und als Bruder Konrad, der post mortem heiliggesprochen wurde, in die Geschichte Bayerns einzugehen.
Bald taucht der spätgotische Turm der Malchinger Pfarrkirche St. Ägidius auf. Uns interessiert auf dieser Runde aber vor allem die Pestkapelle am Rande des Eichbergs, denn sie ist ein besonderer Ort. Das Kleinod stammt im Kern aus dem Jahr 1634. Sie ist die Hofkapelle der Familie Holzeder, die sie im Jahr 2006 liebevoll renoviert hat. Sie ist aber auch eine Erinnerungsstätte an die entsetzlichen Pestjahre der Gemeinde. Hier, weit außerhalb des Dorfes, fanden in der letzten Pestzeit (1715 bis 1718) etwa 200 Personen ohne Leichenfeierlichkeiten und kirchlichen Beistand ihre letzte Ruhestätte. Heute ist es ein Ort der Ruhe und mit etwas Glück mit einem wunderschönen Alpenblick.
Wir machen uns auf den Weg nach Malching. An St. Ägidius vorbei geht es den „Klampfenberg“ hinauf. Oben angekommen, dürfen wir uns wieder über viele schöne Landschaftsbilder freuen. Weiter geht es nach Lindach und Forstberg. Dem Malchinger Heimatforscher Reinhard Fuchs haben wir es zu verdanken, dass viel Wissen über das schmucke Bethaus in Forstberg „konserviert“ wurde. Seine Entstehung geht auf das Jahr 1843 zurück. Bei Forstberg genießen wir Ausblicke weit ins Inntal hinein. Jetzenau und Starzenöd sind weitere Stationen. Landschaftlich ist das ein weiterer Höhepunkt der Tour. Auch wenn über die Zeit der Erbauung der Starzenöder Kapelle nichts überliefert ist, so liegt die besondere Bedeutung der Kapelle darin, dass sie uns als Totengedenkstätte aus altgermanischer Zeit gelten muss. Etwa 200 Meter westlich von ihr auf ehemaliger Plan-Nummer 2225 war 1876 ein germanisches Rundgrab entdeckt worden. Leider wurde die historische Stätte bereits um das Jahr 1880 von unberufenen „Forschern“ zerstört. So ist jetzt die Kapelle dazu ausersehen, wenigstens noch die Erinnerung wach zu halten, dass hier in der Vorzeit die germanischen Vorfahren ihre Toten zur letzten Ruhe bestatteten. Später bringt uns ein Feldweg nach Andriching, wo wir eine schöne Hofkapelle aus dem 19. Jahrhundert vorfinden. Über Kühbach geht es querfeldein auf Putzöd und Rucking zu. Bei Hellham schleifen wir auf einen Feldweg ein, der uns zu einem malerischen Gebiet an der Rott führt. Über eine Furt gelangen wir auf die andere Uferseite. Das Angebot kann natürlich bei Hochwasser nicht genutzt werden. Am Gutshof Sagmühle und anschließend an Ortner vorbei geht es nun langsam zurück zum Ausgangspunkt, der Bayerbacher Dorfmitte.
Autorentipp
Natürlich kann überall in die jeweilige Runde eingestiegen werden. Wir empfehlen lediglich Ausgangspunkte, die sich gut eignen, u.a. wegen guter Parkplätze.
Ausrüstung
Mountain-Bike wird empfohlen, da die Routen teilweise über „Stock und Stein“ führen.
Sicherheitshinweise
Für die Runden gibt es keine Beschilderung. Es wird dringend empfohlen, die Bad-Birnbach-App und das Smartphone für die Navigation zu verwenden!