Glanzvolle
Auferstehung
aus Ruinen
Das markanteste Gebäude der einstigen Residenzstadt Neumarkts
Mehr als ein halbes Jahrtausend lang war der im 14. Jahrhundert erbaute Reitstadel eines der markantesten Gebäude der einstigen Residenzstadt Neumarkt. Doch Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Reitstadel zerstört. Übrig blieb eine Ruine mitten in der Stadt, die schließlich abgerissen werden sollte. Doch 1978 machte der Stadtrat eine Kehrtwendung und fasste den aufsehenerregenden Beschluss, das geschichtsträchtige Gebäude, von dem nur noch die Außenmauern standen, als Konzert- und Kulturhaus wiederaufzubauen.
Vom Zeughaus zum
Konzert- und Kulturhaus
Im Frühjahr 1981 konnte der „neue“ Historische Reitstadel eröffnet werden. Er wurde zum Konzerthaus von europäischem Rang. Dabei hatte die Geschichte des monumentalen Zeughauses unspektakulär begonnen: Ende des 14. Jahrhunderts von Pfalzgraf Otto II. errichtet, diente es als Lager für Getreide und Munition und brannte bereits 1520 zusammen mit dem benachbarten Pfalzgrafenschloss ab. Zu dieser Zeit residierte Pfalzgraf Friedrich II. über Neumarkt und brachte mit dem Bau des neuen Renaissance-Schloss erneut höfischen Glanz in die Stadt. Zusammen mit dem gleichzeitigen Wiederaufbau des Zeughauses 1531-1539 und der Hofkirche entstand am Hofplan (heute Residenzplatz) das repräsentative Zentrum der Residenzstadt.
Den Namen „Reitstadel“ bekam das imposante Kastengebäude im 19. Jahrhundert, als die in Neumarkt stationierten Chevaulegers es als Reithalle nutzten. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bildete die Ruine für Jahrzehnte einen unkrautüberwucherten „Schandfleck“ auf dem Hofplan.
Musentempel par excellence
Als der Reitstadel schließlich 1981 am schönsten Platz der Stadt neu erstand, bekam Neumarkt einen Musentempel par excellence. Die hervorragende Akustik machte den Konzertsaal fast über Nacht berühmt, inzwischen kommen Musiker aus – buchstäblich – aller Welt zu Tonaufnahmen angereist, und durch die „Neumarkter Konzertfreunde“ sind Konzerte international renommierter Künstler ein Aushängeschild der Stadt geworden. Im Herbst wird das 40-jährige Jubiläum mit einem dreitägigen Jubiläums-Festival (1. bis 3. Oktober 2021) festlich begangen. Unter anderem gastiert am 1. Oktober das berühmte Mahler Chamber Orchestra passenderweise mit der Beethoven-Ouvertüre „Die Weihe des Hauses“.
Für alle fünf Konzerte gibt es eine Warteliste. Weiter Informationen auf der Webseite.