
Zoigl
Immaterielles Kulturerbe des Oberpfälzer Waldes
Kultbier & Alte Traditionen
Nicht immer liegt das Bier in den Händen eines Braumeisters. Im Oberpfälzer Wald gibt es eine Besonderheit, die Kommunbraurechte. Die Brauer zahlen Kesselgeld und sind tief verwurzelt in einer alten Tradition. Ihr gemeinsames Tun geht bis in das Jahr 1415 zurück, während ihr Recht untrennbar mit Haus und Grundstück verbunden ist.
Kommunbrauhäusern gibt es in Eslarn, Falkenberg, Mitterteich, Neuhaus und Windischeschenbach. Die Dorfgemeinschaft braut im Kommunbrauhaus ihr eigenes Bier, in großen Fässern wird es zum Keller der "Rechtler" gebracht und dort mit untergäriger Hefe vergoren und gelagert. Der Zoigl wird dann zusammen mit der Hefe direkt aus dem Fass ausgeschenkt.

Der Zoiglstern
Der Bierausschank eines Zoiglwirtes dauert ein paar Tage, dann wird der "Bierzeiger", ein an einer Stange befestigter sechszackiger Stern, an den nächsten Kommunbrauer weitergereicht. Dieser Stern symbolisiert die drei am Brauen beteiligten Elemente Feuer, Wasser und Luft sowie die drei Zutaten Wasser, Malz und Hopfen. Und aus dem Zeiger wurde im oberpfälzischen Dialekt dann "der Zoigl".

Erlebnis für Genießer
Einen Zoiglabend sollte man bei einem Urlaub im Oberpfälzer Wald auf jeden Fall einmal erlebt haben! Meist erfolgt der Ausschank reihum, die Wirte schenken den Zoigl dann für gewöhnlich ein verlängertes Wochenende pro Monat aus. Wo der Stern hängt, wird Bier ausgeschänkt. Zum Zoigl gibt es eine deftige Brotzeit, die Plätze können nicht reserviert werden, man duzt sich und manchmal gibt es musikalische Unterhaltung obendrauf.
Zoiglkalender
Ihr könnt einen Zoiglabend ganz wunderbar mit dem aktuellen Zoiglkalender planen. Hier können erfahrene Bierliebhaber und solche, die es werden wollen, exakt planen, wann und wo sie das Zoiglbier genießen können.